eh,eh, lug da: e Tramwand...

Kantonale Abstimmung zum Tram:

 

NEIN am 4. März 2018!

Kurzbegründung für das Nein zu diesem Projekt:

  • Nutzen zu klein (Projekt käme zu spät, frühestens 2027 in Betrieb);
  • Opfer und Schaden zu gross, insb. für die Stadt Bern;
  • Kosten schon jetzt zu hoch (allein Kanton über 100 Mio), Projekt unfertig geplant;
  • Alternativen greifbar und plausibel (siehe Plan unten).

Ein Nein bedeutet, dass Ostermundigen sogar noch schneller verbesserte ÖV-Verbindungen bekommt;
das veraltete (2005) und mangelhafte Projekt kann abdanken,
es gibt Raum für einfache Sofortmassnahmen und bessere mittelfristige Lösungen.

Zu den besten Alternativrouten:

  • Um die Innenstadt vor der Mehrbelastung zu verschonen, sollte das Tram besser via Lorrainebrücke statt Kornhausbrücke fahren. Dies bricht auch die Spitzen beim Wylerbus bis Gewerbeschule.
    Dann weiter über eine der Routen:
    - Viktoriarain oder
    - Breitenrainstrasse (Bestvariante) oder
    - Tellstrasse oder
    - Winkelriedstrasse - Schermenweg
     
  • Wenn man zumindest die Alleen an Viktoriastrasse und westlicher Ostermundigenstrasse vor der Zerstörung bewahren will, muss das Tram via Guisanplatz führen. Diese Linie 10 erschliesst ergänzend zur Linie 9 und neu:
    - die neu zuziehenden 2700 Arbeitsplätze des Bundes im Zeughausareal
    - Events im Raum BEA, Festhalle, Zirkusplatz, Stadion
    - Eisstadion und Postfinance-Turm
    - Industriezone Galgenfeld
     
  • Wenn man die Innenstadt verschonen und den ganzen Kilometer Alleen vor der Zerstörung bewahren will, muss das Tram über Lorrainebrücke, Guisanplatz und durchs Zent-Areal (viel mehr Arbeitsplätze als beim Friedhof...) zur Waldegg führen.
    Diese Strecke ist nur knapp 10% länger, deckt aber den bereits heute vorhandenen, nicht abgedeckten Erschliessungsbedarf.
     
  • Der Bus 10 bleibt erhalten bis mind.Ecke Schosshaldenfriedhof. Sein Ziel ist entweder
    - Zentrum oder Bahnhof Ostermundigen oder Ostermundigen Süd
    - zum Zentrum Paul Klee
    - und/oder via Schönberg Ost
     
  • Folgender animierter Plan zeigt wiederholt das Problem und eine mögliche, gute alternative Linienführung,
    Durch Klick auf das Bild kommt man zu weiteren Plänen und ergänzenden Angaben.


 

Gründe im Detail:

Mängel und Fragezeichen des Projekts

  • 1.
    Der Kanton Bern kauft die  -> Katze im Sack. Die Stadt selbst hat nur die Nachteile zu tragen.
    Dieses Projekt würde frühestens 2027 wirken (frühestes Bau-Ende).
    Auch vielversprechende Alternativen wie andere Tram-Linienführungen, oder Eilkurse, Doppelgelenk- und Elektrobusse werden totgeschwiegen oder schlechtgeredet (siehe auch  -> Mauschelei vom Januar 2017 ).
     
  • 2.
    Alternativen bei der Linienführung sind greifbar und werden sogar dauernd plausibler.
    Ostermundigen verdient sicher eine gute ÖV-Anbindung und bekommt sie zusätzlich zur Bernmobil-Erschliessung sowieso: S-Bahn-Verdichtung und Bahnhofausbau.
     
  • 3.
    Die Planungsgrundlagen sind überholt und die Fahrzeugtechnik ist nicht mehr zeitgemäss.  -> Was ist veraltet?
    Neue Linien müssen zwingend mit Zweirichtungs-Trams konzipiert werden. Deshalb stoppen und umplanen! -> Vorteile von Zweirichtungs-Trams.
    Zweckmässig wäre eine zusätzliche Entlastungslinie, nicht nur ein Fahrzeugwechsel auf der alten Bus-Linie (-> indirekte Kritik im Gutachten Weidmann).
     
  • 4.
    Auf Basis 2014 sind die Baukosten 244 Mio (plus 20 Mio Planungskosten). Den Kanton Bern kostet es über 100 Millionen. Aber:
    - nicht bezahlt wäre eine Verlegung der Buslinie 12 in Amthaus-/Bundesgasse.
    - nicht bezahlt wäre die sicher nötige zweite Tramachse.
    - nicht bezahlt wären die noch nötigen Projektänderungen und die Bauteuerung bis Baubeginn 2022.
    -> Das "Geldspiel"
     
  • 5.
    Mauschelei der Behörden? Warum wird die Studie (ZMB) zur -> ÖV-Planung Länggasse und Wyler zurückgehalten?
     
  • 6.
    Sollte das Ostermundigertram vielleicht -> im Weissenbühl wenden?
     
  • 7.
    Das jetzige Projekt ist Überbleibsel des 2014 abgelehnten Gesamtkonzepts (TRB) und wurde nie einzeln auf seine Plausibilität geprüft (-> Bemerkungen zu den Aussagen Weidmann). Das von Befürwortern zitierte Gutachten Weidmann kritisiert den vorzeitigen Ausschluss (und damit die mangelnde Prüfung) der Alternativen (-> Kritik aus Gutachten Weidmann). Auch Linien, die nicht über Zytglogge führen, hätten verkehrstechnisch gutes Potential, sind aber bei den Behörden unbeliebt.
    Das Gutachten Weidmann sagt hierzu:
    "Summarische Überlegungen zeigen, dass sich eine Vielzahl von Lösungsansätzen
    betrieblicher und baulicher Art eröffnen, wenn gewisse Randbedingungen gelockert werden." (S. 47, -> ganzes Gutachten)

     
  • 8.
    Woher kommt denn die Grundidee, das Tram durch enge Altstadtgassen zu führen? Es war das -> behördliche Trauma von Tram Bern West.
     

Sündenfall Alleen

  • 9.
    Das Zerstören von gut 1km Alleen wäre eine historische Sünde und ein städtebauliches Desaster.
    Dies sagt nicht nur der ehemalige Denkmalpfleger Jürg Schweizer (Medienkonferenz vom 24.10.17). Sondern auch:
    - die Fachstelle für Historische Verkehrswege beim Bundesamt für Strassen Astra -> Stellungnahme des Bundes.
    - die Fondation Franz Weber / Helvetia Nostra streicht die historische, ökologische und kulturelle Bedeutung der Alleen hervor. -> Wortlaut.
    - auch die angeblich verschonten 26 Alleebäume an der Viktoriastrasse würden sterben. -> Meinung Baum-Fachmann
    - dass die Hälfte der Allee krank sei, war die Abstimmungslüge von 2014 -> Details und Quellen
    - Der Freihalteraum um das Tram-Trassee behindert die Kronenbildung -> Vorschrift im Detail

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Das Nein am 4. März 2018 macht Schluss mit dem jetzt vorliegenden "Sackgass"-Projekt, aber gute Lösungen für Ostermundigen bleiben möglich und werden sogar beschleunigt.
Die Behörden erhalten die Chance, in Ruhe die alten Konzepte zu überdenken, die neusten Erkenntnisse einzubeziehen, andere Lösungen und Techniken intensiver zu prüfen als bisher, und ohne Druck die ÖV-Anbindung von Ostermundigen zu optimieren.

Dieses veraltete und untaugliche Projekt soll nun abdanken.

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